Schüleraustausch - Limoges 2005

Am Donnerstag, dem 06.10.2005 trafen wir, dreizehn französischwütige Schüler der 9. Klasse sowie Frau Schmeißer und Frau Klug (die zum Anfang kein Wort französisch konnte!), uns 22.00 Uhr (!) vor der Schule, um eine 18-stündige Fahrt ins französische Limoges zu unternehmen. Nach einem allen schwer fallenden Abschied (wir würden unsere Familien und Freunde erst nach 7-tägiger Trennung wieder sehen), ging es endlich los.

Nach vielen Stops auf den Autobahnen kamen wir am nächsten Tag gegen 15.00 Uhr erschöpft und aufgeregt (wie wird mein Austauschschüler sein? Ich kann doch gar kein Wort französisch !!)in Limoges an. Nachdem wir einen kurzen Eindruck von der Schule "Ecole-Collége Jeanne d` Arc“ gewonnen hatten, holten uns die Austauschschüler in der Schule ab. Das Wochenende verbrachten wir in unseren Familien, viele besichtigten die Innenstadt oder fuhren in andere Städte in der Nähe; manche besuchten Ausstellungen oder Museen. Alle freundeten sich mehr oder weniger mit ihren "corres“ an. Leider hatten viele Probleme mit dem Verstehen der Franzosen und so mussten wir auf Wörterbuch, Englisch oder Zeichensprache zurückgreifen. Es gab auch manchmal Missverständnisse (z.B. anstatt: ich klettere gerne – ich platze gleich ...“

Der Montag begann für unsere Schulverhältnisse relativ spät. In Frankreich fängt die Schule erst 8.15 Uhr an. Zuerst besuchten wir die Porzellanmanufaktur, wo wir selber Porzellan bemalten und ein Museum anschauten (das war nicht sooo interessant für uns "Kunstbanausen“). Dann ging es mit knurrenden Magen wieder in die Schule und zu einem 4-gängigen Schulessen ("Apetito“ kann sich da mal ´ne Scheibe abschneiden). Anschließend ging es mit unserem Kleinbus nach Oradour. Oradour kann man als "französisches Buchenwald“ bezeichnen. Die von Nazis völlig zerstörte Stadt war als Denkmal nicht wieder aufgebaut worden und man konnte neben den Ruinen noch ein Museum über die Vernichtung dieser Stadt besuchen. (Auf dem Rückweg ereilte uns die Nachricht, dass der Busfahrer Karsten eine Enkeltochter bekommen hatte). Voll mit vielen positiven und auch negativen Eindrücken wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt.

Den nächsten Tag verbrachten wir mit unseren und tschechischen Austauschschülern in dem Filmpark "Futuroscope“. Es gab dort 3-D Kinos, Kinos mit beweglichen Sitzen, ein Kino mit einer 600 m² großen Leinwand und vieles mehr. Als wir dann nach einer 2-stündigen Rückfahrt endlich wieder in Limoges ankamen, war dieser Tag auch schon wieder beendet.

Den Mittwoch verbrachten wir fast ausschließlich in der Schule. Erst besprachen wir mit der dortigen Deutschlehrerin die vergangenen Tage, dann wurden wir in Gruppen aufgeteilt und besuchten eine Unterrichtsstunde - in meinem Fall Spanisch. Nach dieser mehr oder weniger anstrengenden Stunde besichtigten wir Limoges mit dem "petit train“, einem Touristenbus in Lokomotivform. Der Nachmittag war zur freien Gestaltung mit den Gastfamilien. Am letzten Tag, dem 14.10. hatten wir früh eine Unterrichtsstunde mit unseren corres, anschließend besuchten wir die Grundschule und den Kindergarten der Schule (ach, sind die putzig). Im Anschluss kamen wir wieder in die kulinarischen Genüsse der Schulkantine.

Und das war auch schon der Aufenthalt in Frankreich – leider. Der Abschied fiel allen schwer. Doch unsere Reise war noch nicht ganz zu Ende. Wir hatten noch einen 2-stündigen Stopp in Paris, wo wir den Eifelturm besichtigten und den Pariser Sonnenuntergang genossen. Nach einer langen Rückreise kamen wir den nächsten Tag gegen 8.00 Uhr an der Schule an – Leipzig hatte uns wieder.Das nächste Jahr (2006) im Frühling werden uns dann die Franzosen besuchen.

Ich möchte mich im Namen aller noch einmal bei den Franzosen bedanken, die uns so lieb aufgenommen haben; natürlich auch bei Frau Schmeißer, Frau Klug (die auch etwas französisch gelernt hatte) und Busfahrer Karsten. Abschließend kann man nur sagen, dass sich so ein Schüleraustausch lohnt!

(Christin Nagel)


© Johannes-Kepler-Gymnasium Leipzig